Der Bibliotheksbetrieb gestern und heute
In den ersten Jahren standen die Einrichtung und Ausstattung der Linga-Bibliothek im Vordergrund. Die Bestände wurden katalogisiert und systematisch aufgestellt, und auch der Bibliotheksbetrieb musste geregelt werden. Carlos Linga verbrachte seit 1957 jeden Sommer im Ibero-Amerika Haus. Er erstellte Desiderata-Listen, bestellte seltene Werke, vermittelte Kontakte und empfing Gäste. Auch aus der Ferne nahmen seine Frau und er regen Anteil, wie Briefwechsel und Buchsendungen zeigen. Sie sorgten sich um die Entwicklung ihres „Kindes“, wie sie die Bibliothek liebevoll bezeichneten. Die Bibliothek konnte auf Lingas transatlantisches Netzwerk zurückgreifen und baute es aus. In den frühen Jahren tauschte sie mit vielen ausländischen Bibliotheken Dubletten.
Die damaligen Geschäftsbeziehungen mit Antiquaren und Buchhändlern in Europa und Übersee, wie Erasmus (Amsterdam), Francis Edwards (London), Luis Bardón (Madrid), Porrúa (Mexiko-Stadt) oder Susan Bach (Rio de Janeiro) dauern teilweise bis heute an. Der Buchbestand wird im systematischen Standortkatalog der Linga-Bibliothek und im Online-Katalog der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg verzeichnet, die neuesten Bücher auch mit eingescannten Inhaltsverzeichnissen. Der größte Teil der Sammlung steht gegenwärtig im angeschlossenen Altbaumagazin direkt zur Ausleihe bereit, per Fernleihe auch über Hamburg hinaus. Benutzt wird die Bibliothek überwiegend von Studierenden und Lehrenden der Hamburger Universität sowie von Journalisten und anderen Informationssuchenden. Die Mitarbeiter der Bibliothek sind auf Wunsch bei Recherchen – auch über den eigenen Bestand hinaus – behilflich. Dazu stehen Datenbanken wie HAPI (Hispanic American Periodical Index) oder die Virtuelle Fachbibliothek „cibera“ allen Nutzern kostenlos zur Verfügung.